28. Januar 2022
6 Tipps für bessere Urlaubsfotos
Urlaubs-Selfies? Nerven jeden Zweiten, sagt eine Studie des Internet-Branchenverbandes BITKOM. Wahrscheinlich, weil man selbst im Büro sitzt oder die Qualität nicht passt. Deswegen zeigen wir, wie einfach Sie ganz besondere Urlaubsbilder machen – von Selfies, über Porträts bis hin zu Strand-, Landschafts- oder Städteaufnahmen. Plus: Tipps für die richtige Reise-Hardware.
1. Die perfekte Strandaufnahme
Sommer, Sonne, Strand und Meer auf richtig guten Strand-Fotos einzufangen, geht am besten vor 11 und nach 15 Uhr. Denn in der Zeit dazwischen wirft die Sonne zu starken Schatten. Für die beste Foto-Zeit gilt, wie immer: Mit dem Licht fotografieren! Am harmonischsten wirken Strandbilder, wenn der Himmel das oberste Drittel des Bildes einnimmt und zwei Drittel der Strand oder das „eigentliche" Motiv. Wichtig: Auf eine gerade Horizontlinie achten. Wirkt er schräg, orientiert man sich am besten an vertikalen Linien, wie Bäumen, oder Gebäuden. Zur Not kann der Horizont natürlich beim Nachbearbeiten begradigt werden – dazu aber unbedingt darauf achten, dass der Bildausschnitt groß genug ist. Für Sonnenuntergänge gelten etwas andere Regeln: Hier sollte der Horizont im unteren Drittel, maximal aber in der Mitte des Fotos stehen. Abwechslungsreiche Fotos entstehen mit Silhouetten oder Experimenten mit der Langzeitbelichtung: So können bei etwa 10 Sekunden und nicht zu offener Blende Geistereffekte entstehen, wenn Personen, die mehrfach im Bild auftauchen sollen, unterschiedliche Positionen einnehmen.
2. Super Selfies
Duck-Face, Selfie-Arm oder Spiegel-Selfies sind No-Gos, genauso wie gegen die Sonne aufgenommene Selfies. Ungewollte Schatten und Konturen im Gesicht lassen sich am besten vermeiden, indem mit dem Licht fotografiert wird. Am besten Selfie-Stick oder Fernauslöser nutzen – und zwar nicht mit der Frontkamera, der besseren Auflösung wegen. Für spontane, aber gute Selfies ist der Winkel entscheidend: Arm nicht ganz austrecken, auf etwa 45 Grad anwinkeln und aus etwas über Augenhöhe fotografieren. Kinn leicht anheben. Der Hintergrund sollte nicht zu sehr wuseln: Am besten ohne ablenkende Menschen, die nicht mit auf dem Bild sein wollen. Ist zu viel los, lenkt das den Betrachter nur ab. Notfalls hilft der Bokeh-Effekt: Im Porträt-Modus wird dank dieses Filters der Hintergrund unscharf, während der Vordergrund im Fokus steht.
3. Perfekte Porträt-Fotos
Die zu porträtierende Person sollte am besten so stehen, dass ihr Licht direkt ins Gesicht fällt. Am Anfang und am Ende des Tages ist das Licht am besten. In Gebäuden gilt: Nah ans Fenster – am besten eines mit leichtem Vorhang oder halbtransparentem Plissee. Alternativ: Porträtobjektiv nutzen – es hat eine feste Brennweite und eine sehr weite Blende, sodass viel Licht auf die Linse kommt. Die besten Porträtfotos sind nicht gestellt. Am einfachsten porträtiert man Menschen, wenn man sie in ein Gespräch verwickelt – fragen, ob es ok ist, die Person zu knipsen ist sowieso immer Pflicht.
4. Beeindruckende Landschafts- und Städteaufnahmen
Die beste Zeit für Landschaftsfotos oder Städteaufnahmen ist zur Sonnenauf- oder -untergangszeit. Die Sonne steht tief, das Licht ist weich – Landschaften wirken so oft magisch. Die Perspektive ist entscheidend: Statt immer aus dem Stand auf Augenhöhe zu fotografieren, ist Klettern, in die Hocke gehen oder auf den Boden legen angesagt. So schön der Ausblick auf endlose Landschaften, Skyline, Berge, Täler und Co. sein mag: Auf dem Foto wirkt die Realität oft nicht so. Also: Immer auch auf den Vordergrund achten. Die Ich-Perspektive hervorheben. Die vom Wind verwehten Haare der Person direkt vor der Kamera unscharf eingefangen, lässt einen glauben, man steht daneben und genießt die Aussicht auf den Pazifik live mit.
Die hohe Kunst der Landschaftsfotografie: Die Langzeitbelichtung. Die Landschaft ist knackscharf, aber die Wolken verschwimmen oder das fließende Wasser sieht milchig aus und eben so, dass es tatsächlich fließt? Geht mit 10, 20 oder 30 Sekunden Belichtungszeit. Damit die Bilder am helllichten Tag nicht völlig überbelichtet sind, Grau- bzw. ND-Filter aufs Objektiv schrauben.
5. Der Reiz des Unperfekten
Postkarten-Motive sind schön – aber irgendwie auch langweilig: Schon zu oft hat man sie gesehen. Ungewöhnliche Perspektiven sind nur eine Möglichkeit der Abwechslung. Vermeintlich störende Bildelemente eine andere: Ist die Sagrada Familia gerade mal wieder von Kränen umstellt, bietet sich ein Spiel mit den horizontalen, vertikalen und diagonalen Linien an. Auch Bau-Gerüste können auf Fotos ihren Reiz haben. Etwa wenn man mit einer Postkarte davor steht, sie fokussiert und die tatsächlich eingerüstete Sehenswürdigkeit im Hintergrund in der Unschärfe zu sehen ist.
6. Die richtige Reise-Hardware
Ein guter Kamera-Rucksack ist das A und O – er muss bequem, aber auch robust sein und seinen Inhalt gut schützen. Das leichte Reise-Stativ – am besten aus Carbon – sollte am Rand zu befestigen sein. Innen sollte neben flexiblen Fächern auch Platz fürs Notebook sein. Zur Grundausstattung gehören neben der Kamera mehrere Speicherkarten, Akkus, eine externe Festplatte, Fernauslöser, ND-Filter, Weitwinkelobjektiv für Landschafts- und Architekturaufnahmen, 50mm-Festbrennweiten-Objektiv für Porträts oder Detailaufnahmen, ein Allround-Reisezoom-Objektiv, etwa 24-70 mm und je nach Destination ein Teleobjektiv bis zu 300mm. Für die Reinigung der Kamera sollten Blasebalg und Lenspen dabei sein. Ein Silikatbeutel gegen Feuchtigkeit ist auch nie verkehrt.
Wer neben Fotos auch Reise-Videos macht, sollte auf Mikro und Gimbal nicht verzichten. Einen Blick in seinen Reise-Fotorucksack mit konkreten Produktempfehlungen? Gibt's hier von unserem Photostory Produktmanager Alexander Voelskow.
Nächster Beitrag >
10 Todsünden der Fotografie: So geht's nicht
< Vorheriger Beitrag
Die perfekte Reise-Hardware