28. January 2022
Grundlagen Videobearbeitung:
Welchen Container für dein Video? [Teil 2]
Nun haben Sie ihr Werk codiert – und Ihr Rechner fragt Sie nach dem Container-Format. Das ist die Verpackung und die Art der Datei. Hier erfahren Sie alles über die Unterschiede der gängigsten Dateiformate für Videos.
Vom Codec zum Container
Nachdem wir in unserem ersten Teil die wesentlichen Komprimierungs-Verfahren erläutert haben, geht es nun zur Speicherung. Waren die Codecs noch die „Sprache“ des Videos, sind die sogenannten Container genau das, was der Name besagt: nämlich eine Art Lagerhalle für die vielen Bits und Bytes, die der Codec produziert hat. Gleichzeitig sind sie die Dateiformate, die wir im Dateibaum unseres Rechners sehen – und wir können sie an den Kürzeln am Ende des Dateinamens unterscheiden.
Hier findest du eine Übersicht über die sechs gängigsten Container-Formate:
1. MP4
Das MP4-Containerformat ist weit verbreitet und baut auf das MOV-Format auf. Einerseits ist MP4 extrem kompatibel und kann beinahe überall abgespielt werden. Zudem garantiert der Container durch seine Kompatibilität mit nur bestimmten Codecs fast immer hohe Qualität. Andererseits hat er kleine Schwächen auf der Audio-Seite.
2. HTML5/WebM
Das HTML5-Videoformat gilt als die Zukunft des Internetvideos. Dabei sind Codec und sogar Dateiformat egal – insofern hebt sich HTML5-Video auch von dieser Liste etwas ab. Die Videos können seit dem HTML5-Zeitalter nun direkt in den Code einer Website eingebettet werden – das war früher nur per Plugin möglich, was Ressourcen kostete und Sicherheitsfragen aufwarf (siehe auch weiter unten FLV).
3. AVI
Audio-Video-Interlace-Dateien kennt beinahe jeder, der schon einmal mit Videos am Rechner hantiert hat. Es ist mit allen möglichen Codecs kompatibel. In den 2000er Jahren war die Microsoft-Entwicklung der absolut gebräuchliche Standard, ist aber heute technisch überholt.
4. MOV
Das von Apple für seinen Video-Player QuickTime entwickeltes Containerformat besticht durch eine geringe Komprimierung, sodass die Auflösung hoch bleibt, die Dateigröße aber trotzdem gering ist. Ein Nachteil: Zum Abspielen von Dateien im MOV-Format benötigt man das Quicktime-Plugin - dadurch können die MOV-Dateien nicht auf allen Browsern abgespielt werden.
5. WMV und ASF
Windows Media Files und Advanced Streaming Files sind Windows-eigene Nachfolger von AVI. Beide gelten aber durch ihre mangelnde Kompatibilität mit anderen Systemen und auch insgesamt als technisch veraltet.
6. FLV
Das Flash-Format von Adobe: Einst DAS Videoformat im Netz, hat der Ruf insgesamt durch zahlreiche Sicherheitslücken und Instabilität stark gelitten. YouTube setzte lange darauf. Mit dem direkten HTML5-Video gibt es seit Jahren eine bessere Alternative.
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